Bei facebook erzählte mir unlängst eine alte Bekannte, die ich aus meinem Reiterforum kenne, dass sie Sozialstunden in einem Tierheim ableisten müsse.
Das wird eine harte Zeit werden, denn sie muss dort 1.000 Euro nicht bezahlte Geldstrafe abarbeiten. Schafft sie das nicht, landet sie im Gefängnis. Nebenbei muss sie weiterhin wie gewohnt Zeitungen austragen .. und der Job im Tierheim ist 20 km weit weg, und sie muss das alles mit den Fahrrad abstrampeln.
Wie kam es dazu? Sie ist nicht besonders helle und hatte nicht begriffen, dass sie jeden Nebenjob ordnungsgemäß der ARGE melden muss. Hat bis es dort ankam, längere Zeit eine Werbezeitung und außerdem für mehrere örtliche Unternehmen noch Prospekte ausgetragen. Sie erzählte immer, sie käme super mit dem Geld aus, wenn ich stöhnte, uns fällt alles so schwer.
Sie hatte wohl ursprünglich schon erzählt, dass sie die Zeitung austrägt und die Auskunft erhalten, das sei ja weniger als 100 Euro im Monat und ihr würde so nichts abgezogen.
Nur hat sie dann nicht verstanden, dass natürlich solche Jobs, mit denen man einzeln weniger als 100 Euro im Monat verdient, zusammen gezählt werden und dass es außerdem vorgeschrieben ist, auch Jobs, bei denen es nicht zu einer Kürzung der Leistungen kommt, weil man ja einen Freibetrag hat, angegeben werden müssen.
Tja .. irgendwann kam es raus. Ich weiß noch, wie sie mir das erzählt hat und schon damals in Panik war, weil sie ja die Überzahlung zurück zahlen musste. Aber nicht nur das ... dann kam eine Geldstrafe dazu, und zwar in Höhe von 1.200 Euro. Die durfte sie mit 20 Euro im Monat abzahlen, hat es dann aber einmal nicht geschafft. Und wenn das passiert, landet man im Gefängnis, es sei denn, man findet noch schnell eine Ecke, wo man die Geldstrafe mit Sozialstunden abarbeiten kann.
Das tut sie nun.
Ich finde es verdammt happig, dass man gleich wegen Betrug angezeigt wird und eine so hohe Strafe erhält, nur weil man etwas mißverstanden hat.
Das ist Hartz IV life, leider.